Hintergrund
Während verschiedene Innovationen zur Demokratisierung zeitgenössischer Demokratien auf verschiedenen Ebenen der Entscheidungsfindung erdacht, entworfen, getestet und sogar institutionalisiert wurden (z.B. Bürger:innen Versammlungen, Bürger:innenhaushalte, deliberative Abstimmungen etc.), spielen diese Demokratischen Innovationen (DIs) in der Jugendarbeit und der non-formalen Bildung bis heute keine besondere Rolle. Das Projekt DIYW (Demokratische Innovationen in der Jugendarbeit) zielt darauf ab, das Problem der Demokratieverdrossenheit und -erosion anzugehen, indem es didaktische Materialien entwickelt, erprobt und verbreitet, die JugendarbeiterInnen, ModeratorInnen und TrainerInnen in der Demokratieerziehung sowie LehrerInnen an Schulen dabei unterstützen, jungen Menschen das Thema Demokratische Innovationen mit Hilfe von Methoden der non-formalen Bildung näher zu bringen.
Die aktuellen demokratischen Institutionen und ihre Ausgestaltung werden durch verschiedene Phänomene herausgefordert, z.B. rechtsradikale Populisten an der Macht, steigendes Misstrauen der Bürger, Fake News, sinkende Wahlbeteiligung, aber auch durch die Digitalisierung oder soziale Ad-hoc-Bewegungen. Junge Menschen sind besonders betroffen, da viele von ihnen in einer voll digitalisierten Welt aufwachsen, sich jenseits von Institutionen politisch engagieren oder das Ziel von Manipulation und Desinformation sind.
„Die Entwicklung neuer außerparlamentarischer Mechanismen und hoher Standards für demokratische Partizipationsprozesse scheint der beste Weg zu sein, um glaubwürdig auf die Forderung der Bürger:innen, insbesondere der Jugend, zu reagieren, regelmäßiger an öffentlichen Entscheidungen beteiligt zu werden“, erklärt Katarzyna Klimowicz, europäische Projektmanagerin bei Citizens For Europe. Wir brauchen vor allem inklusivere und deliberative Formen der Entscheidungsfindung, um die Blasenbildung in sozialen Netzwerken und die populistische Instrumentalisierung sozialer Gräben zu vermeiden.“
Projektinhalte und -ziele
Das Projekt DIYW (Democratic Innovations in Youth Work) beschäftigt sich mit der Frage, wie Demokratien in Zukunft funktionieren könnten und welche Fähigkeiten junge Menschen brauchen, um diese Zukunft mitzugestalten. Es zielt darauf ab, sie dabei zu unterstützen, aktivere, kritischere und direkt involvierte Bürger zu werden, indem es ihre demokratischen Fähigkeiten entwickelt und das kritische Denken der Jugendlichen gegenüber ihrer Beteiligung an Entscheidungsprozessen, digitaler und direkter Demokratie sowie den Risiken populistischer Instrumentalisierung fördert. Das Projekt zielt darauf ab, ihr Bewusstsein für die bereits bestehenden Möglichkeiten zu schärfen, die demokratische Innovationen nicht nur für ihr eigenes außerparlamentarisches Engagement im demokratischen Leben, sondern generell für eine partizipativere und integrativere Gesellschaft mit sich bringen.
Projektpartner
Unsere Strategische Partnerschaft wird von 4 zivilgesellschaftlichen Organisationen und Sozialunternehmen initiiert – Katalanischer Verband der Fachleute für Jugendpolitik (SP), Zentrum für staatsbürgerliche Bildung (PL), Citizens for Europe (DE) und DeGeDE (Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik – DE). DIYW bringt Jugendarbeiter:innen, Lehrer:innen, zivilgesellschaftliche Akteur:innen, junge Menschen sowie Expert:innen für demokratische Innovationen zusammen.
Partnerorganisationen:
Assoziierte Partner:
Videos und Trainings
Gemeinsam werden sie produzieren:
– Videos for Democracy: eine Serie von 9 pädagogischen Kurzdokumentationen, die DIs (z.B. Bürger:innenVersammlungen, E-Petitionen, Bürger:innenhaushalte, deliberative Abstimmungen, Bürger:innen-Jurys, etc.) und inspirierende Geschichten von Menschen, die an ihrer Gestaltung und Umsetzung teilgenommen haben, zeigen;
– Ein didaktischer Leitfaden für Jugendarbeiter:innen und Lehrer:innen, der erklärt, wie man das Thema DIs in der Jugendarbeit mit Hilfe der didaktischen Videos und nicht-formalen Bildungsmethoden einführt;
– Ein Train the Trainer: methodischer Trainingskurs, um Jugendarbeiter:innen und Lehrer:innen mit den notwendigen Fähigkeiten und dem Wissen auszustatten, die Videos und den didaktischen Leitfaden einzusetzen.
Alle gemeinsam entwickelten Ergebnisse werden auf gründlicher Sekundär- und Feldforschung basieren und anschließend in einer realen Arbeitsumgebung von jungen Menschen, Jugendarbeiter:innen und Lehrer:innen getestet. Sie werden in 5 verschiedenen Sprachen (Englisch, Deutsch, Polnisch, Spanisch und Katalanisch) zur Verfügung stehen und über eine multimediale interaktive Online-Plattform frei zugänglich sein sowie auf einer Abschlusskonferenz präsentiert werden, die in jedem Partnerland (Deutschland, Polen, Spanien) stattfinden wird.
Das Projekt wird kofinanziert durch das Erasmus+ Programm der Europäischen Union
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Die Bewerbungsfrist wurde bis zum 01. September 2022 verlängert! Das Projekt Diskriminierungskritische Schulentwicklung (DkS) der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe) sucht insgesamt drei weiterführende Schulen in Berlin, Brandenburg und...
Beginn | 2021 |
Ende | 2023 |