Der Vorstand der DeGeDe hatte sich im Sommer 2020 das Ziel gesetzt, das Selbstverständnis der DeGeDe angesichts veränderter gesellschaftlicher Bedingungen demokratiepädagogischen Handelns und politischer Herausforderungen zu aktualisieren.

 

Die Mitglieder der DeGeDe wurden eingeladen, sich in einem längeren Prozess und über digitale Beteiligungsformen (liquid democracy) an der Debatte und für eine Neuformulierung zu engagieren.

Auf der Mitgliederversammlung 2020 wurde das daraus entstandene Arbeitsergebnisse zur Diskussion gestellt, Änderungsvorschläge diskutiert und die nun vorliegende Fassung formuliert.

Wir danken allen Beteiligten für diesen lebendigen und diskursiven Austausch.

 

Selbstverständnis der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V.

Die Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V. (DeGeDe) ist ein Netzwerk von Akteur*innen aus Erziehungs- und Bildungspraxis, erziehungswissenschaftlicher Forschung sowie Bildungsadministration und Bildungspolitik, das sich zum Ziel gesetzt hat, nationale und internationale Diskurse zur Demokratiepädagogik zu fördern, zu bündeln und Impulse zu setzen.

Wir sind der Fachverband für Demokratiepädagogik.

Das Ziel der DeGeDe ist es Kinder, Jugendliche und Erwachsene dazu zu befähigen, eine demokratische und inklusive Gesellschaft mitzugestalten. Deshalb fördert die DeGeDe die Demokratisierung formaler und nonformaler Bildungseinrichtungen und Organisationen. Wir unterstützen, dass Kinder, Jugendliche und Pädagog*innen fachspezifische und fächerübergreifende Demokratiekompetenzen aufbauen sowie Selbstwirksamkeit als Bürger*innen in der Demokratie als Lebens-, Gesellschafts- und Herrschaftsform erfahren können.

Wir fördern die Weiterentwicklung der Demokratiepädagogik durch Diskussionen der Mitglieder, praktische Projekte und die Verbindung zu sozialwissenschaftlichen Diskursen, insbesondere der Demokratietheorie.

Um den Teilhabewünschen von Kindern und Jugendlichen gerecht zu werden und diese zu fördern setzen wir uns dafür ein, ein multiprofessionelles Zusammenwirken von Akteur*innen aus Schule, Jugendhilfe, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, dem non-formalen Bildungssystem und allen weiteren Akteur*innen im pädagogischen Kontext sowie Politik erfolgreich zu gestalten. Die Mitglieder der DeGeDe engagieren sich in vielfältigen Kontexten für die Umsetzung der Kinderrechte. Die DeGeDe bietet ihnen hierzu ein plurales Forum für Austausch, Vernetzung und fachliche Weiterentwicklung.

Langfristiges Ziel ist es, Demokratiepädagogik im Bildungsbereich zu verankern, indem Strukturen in Schule und Kita verändert werden. Die DeGeDe setzt sich dafür ein, ein gemeinsames Lernen aller Kinder und Jugendlichen bis Ende ihres formalen Bildungsgangs zu ermöglichen.

Dazu verfolgt die DeGeDe sowohl eine Top-down- als auch eine Bottom-up-Strategie: Wir setzen Impulse, beraten, unterstützen und fordern Bildungsadministrationen sowie Bildungspolitik. Wir identifizieren gelungene demokratiepädagogische Handlungsräume. Wir tragen diese in die Breite und fordern die Implementierung in Regelstrukturen. Wir initiieren und entwickeln innovative demokratiepädagogische Konzepte und Programme zur Förderung der Teilhaberechte von Kindern und Jugendlichen.

Unverzichtbare Basis für die DeGeDe ist die Arbeit ihrer Landesverbände. Sie bieten vor Ort Raum und Struktur für gemeinsame Aktivitäten und Projekte. Sie werden den länderspezifischen Bedingungen, Vorgaben und Gegebenheiten gerecht und sind bildungspolitisch vernetzt.

Berlin, im November 2020