Schüler_innenparlament

„Wir wollen, dass unsere Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen. Entscheidungen, die wir als Lehrkräfte getroffen haben, sollen ihnen nicht einfach ‚übergestülpt‘ werden. Die Kinder sollen spüren, dass ihre Meinung wichtig ist. Egal, ob es um den Zeitplan auf dem Fußballplatz geht, ein Aquarium oder darum, wie auf dem Schulhof die Pflanzen gepflegt und geschützt werden. Das Schülerparlament redet und entscheidet immer mit. So lernen Kinder, wie Demokratie funktioniert und mehrheitlich gefasste Beschlüsse zu akzeptieren. Der Respekt vor dem Mitschüler_innen, selbst wenn er jünger ist oder eine andere Meinung vertritt, will gelernt sein. Wer Respekt erwartet, muss sich respektvoll verhalten.“ (Schulleiter der Astrid Lindgren Grundschule, Berlin)

Das Schüler_innenparlament gewährleistet das Mitspracherecht und die Mitverantwortung der Schülerschaft in der Schule und bietet die Möglichkeit der Interaktion mit der Erwachsenenwelt. Es ist ein Gremium, welches über die Schule hinaus die Lebensumwelt mitgestaltet und Mitverantwortung für eine positive Entwicklung trägt. Beteiligte in einem Schüler_innenparlament erfahren, was es heißt, selbstbestimmt zu handeln, lernen ihre eigenen Interessen zu artikulieren, werden in ihrer Kritik- und Kommunikationsfähigkeit geschult und entwickeln Zivilcourage sowie die Bereitschaft, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.

Das Schüler_innenparlament setzt sich dabei aus Delegierten einer jeden Klasse zusammen und tagt zu einem regelmäßigen, festgesetzten Zeitpunkt. Ähnliche Verantwortlichkeiten wie im Klassenrat werden auch im Schüler_innenparlament gewählt und tragen Sorge für die Durchführung der Sitzung. Dabei geht es um die Leitung/Moderation der Sitzung, den geregelten Ablauf der Sitzung (Verantwortliche für die Redeliste, Protokoll etc.).

  • Längerfristig sollte ein Schüler_innenparlament in bestehende Gremienstrukturen wie die SV eingegliedert werden oder die SV ersetzen.
  • Die funktionierende Kommunikation zwischen den Klassen und dem Schüler_innenparlament ist Voraussetzung für den Erfolg. So können z.B. Tagesordnungspunkte von jeder Klasse beantragt werden, aber auch die Rückmeldung vom Schüler_innenparlament sollte ein fester Tagesordnungpunkt in der Klassenratsstunde sein.
  • Auch in den Konferenzen der Lehrkräfte bzw. in der Schulkonferenz sollte aus dem Schüler_innenparlament regelmäßig berichtet werden. Die Schulkonferenz sollte festlegen, in welcher Form die Entscheidungen des Schüler_innenparlaments umgesetzt werden und wann das Schüler_innenparlament an seine Entscheidungs“grenzen“ stößt. Nur klare Rahmenbedingungen sind erfolgversprechend für die nachhaltige Einrichtung des Schüler_innenparlaments.
  • Die hier geäußerten Wünsche, Ideen und Anregungen der Kinder und Jugendlichen sollen in gleichberechtigter Weise in das Schulleben einfließen. Dies gilt nicht nur für die „weichen“ Themen, wie Toiletten, Aufsichten und Feste sondern auch Projekte, Lernmöglichkeiten und Benotungsverfahren.
  • Das Schüler_innenparlament sollte eine Autonomie über einen Finanzrahmen haben, der jährlich festgelegt wird.
  • Das Schüler_innenparlament sollte auch die Möglichkeit erhalten, mit seiner Arbeit in den Stadtteil hineinzuwirken, um diese Mitwirkungsmöglichkeiten ebenso kennen zu lernen und die Engagementprojekte schulische Lernfelder zu erweitern.
Medien: Literatur, Downloads, Links, Videos
  • Schilk, G. M. unter Mitarbeit von Grieser, D. (2006):Paxisbaustein. Das Stufenparlament als Vorläufer des Schülerparlaments Erich Kästner Regionalschule Ransbach.

exemplarisch für weitere Adressen hier:

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